- Tamarins
- Tamarins[indianisch-französisch], Singular Tamarin der, -(s), Tarine, Sammelbezeichnung für die beiden zu den Krallenaffen gehörenden Gattungen Eigentlich Tamarins (Sanguinus) und Löwenaffen (Leontopithecus). Tamarins haben eine Kopf-Rumpf-Länge von 20 bis 30 cm und eine Schwanzlänge von 30 bis 40 cm; sie sind anpassungsfähige Regenwaldbewohner, die v. a. im Amazonasgebiet verbreitet sind. Ihre Nahrung besteht v. a. aus Früchten und Insekten. Die elf Arten (mit 28 Unterarten) der Eigentlichen Tamarins werden nach auffälligen äußeren Merkmalen in Untergruppen eingeteilt: zu den Schnurrbarttamarins gehören u. a. der Braunrückentamarin (Sanguinus fuscicollis), der allein 14 verschiedene Unterarten ausgebildet hat, der namengebende Schnurrbarttamarin (Sanguinus mystax) und der bunt gefärbte Rotbauchtamarin (Sanguinus labiatus). Zu den Nacktgesichttamarins gehört u. a. der Lisztaffe (Sanguinus oedipus), der wegen seines weißen Haarschopfes nach dem Komponisten F. Liszt benannt wurde. Der Marmorgesichttamarin (Sanguinus inustus) ist der einzige Vertreter der gleichnamigen Untergruppe; sein Gesicht ist weitgehend unbehaart mit hellen, pigmentfreien Flecken. Einzige Art der Gattung Leontopithecus ist der Löwenaffe (Leontopithecus rosalia), die größte Art der Krallenaffen, mit goldgelbem, langhaarigem Fell und Mähne; in Ernährungs- und Lebensweise entspricht er den sonstigen Tamarins. Der Löwenaffe ist vom Aussterben bedroht, er kommt nur noch in wenigen Rückzugsgebieten Ostbrasiliens vor. Auswilderungsversuche von in Menschenobhut gezüchteten Tieren zeigten jedoch in den letzten Jahren Erfolg.
Universal-Lexikon. 2012.